Für das Wintersemester 2022/23 hatte ich mir große Ziele gesetzt. Ich wollte als Fremdsprachenassistentin in Frankreich arbeiten- Spoiler, ich wurde ausgewählt und durfte meinen Traum wahr werden lassen. Beworben habe ich mich im Dezember 2021, die Zusage hatte ich nach zwei Auswahlverfahren im Juli sowie die Bestätigung von zwei Schulen in Lyon. Also war klar, ich muss mir schleunigst eine Wohnung suchen, schließlich sollte ich ab dem 01.10.2022 in Lyon arbeiten!
Ich habe mich zuerst über Lyon informiert, dies hatte ich grob schon für meine Vorauswahl an Städten, ich durfte nämlich drei angeben und Lyon war meine absolute Wunschstadt, jetzt hieß es aber schlau planen, wo es nicht gefährlich ist zu wohnen und überhaupt wo ist es am sinnvollsten? Am sinnvollsten wäre es gewesen, in der Nähe der Schulen zu wohnen, da aber keine der beiden Schulen in Lyon war, sondern in Dardilly und Charbonnières-les-Bains, beides recht kleine, unattraktive Ortschaften, war mir klar, dass ich lieber eine Stunde Anfahrtsweg in Kauf nehme, als gelangweilt in einer Mikroortschaft zu wohnen. Das war auch die absolut richtige Entscheidung!
Nachdem ich leider auf einem Betrüger reingefallen bin und zweimal einen weiteren Betrug aufgedeckt habe, hatte ich die Nase voll von seloger und ähnlichen Websites und entschied mich für das vertrauenswürdige Unternehmen Chez Nestor. Zwar war hier die Miete bedeutend teurer, aber ich hatte Ansprechpartner:innen und konnte mich darauf verlassen, dass es die Wohnung wirklich gibt. Somit war meine größte Sorge, ohne feste Wohnung nach Lyon fahren zu müssen, vom Tisch.
Weiter musste ich mich um eine Auslandsversicherung (ADAC) kümmern, um ein französisches Bankkonto damit ich mein Gehalt bekommen konnte (hab ich erst vor Ort bei BNP Paribas kostenlos gemacht), um eine Kopie meiner Geburtsurkunde und um ein erweitertes Führungszeugnis. Ich glaube das waren die wichtigsten Sachen zu dem Zeitpunkt. Im Endeffekt, um Stress zu vermeiden, würde ich mir eine Monatskarte bei TCL, den Nahverkehr in Lyon, online bestellen, die kostet einmalig fünf Euro und lässt sich dann an bestimmten Automaten in der Stadt aufladen.
Natürlich habe ich mich auch um eine passende Zugverbindung gekümmert, für 12 Stunden ging es runter nach Lyon, wirklich ohne Probleme und ganz entspannt.
Und schon ging es am 29. September in meine Wohnung, in meine WG für die nächsten sechs Monate!
